Mit einem freundlichen “Servus” betritt Immanuel Bär das Firmengelände. Für ihn ist es das erste Mal, dass er dieses Gebäude auch von innen sieht, denn bisher kennt er es nur von Satellitenaufnahmen. Sein Gang ist zielsicher, als er ohne Aufforderung am Empfang vorbeigeht und eine Konferenzraumtür öffnet. “Guten Morgen, wir müssen hier mal kurz was überprüfen”, richtet er sich an einen unbeteiligten Mitarbeiter, der bereitwillig assistiert. Ohne weitere Fragen ist Bär in kürzester Zeit mit dem Firmennetzwerk verbunden und analysiert die ersten Daten.
Unbemerktes Eindringen
Was die Mitarbeiter vor Ort nicht ahnen: Immanuel Bär ist kein Kollege und soll auch nichts an der IT-Struktur überprüfen. In elegantem Auftreten und mit sachlicher Bestimmtheit bewegt sich Bär durch die Büroräumlichkeiten, während ihn niemand aufzuhalten scheint. Er ist in Wahrheit ein Sicherheitsexperte, engagiert von Prosec, einer deutschen Cyber-Security-Firma. Sein Auftrag an diesem Tag ist Teil eines simulierten Angriffs, um Schwachstellen im System eines österreichischen Unternehmens aufzudecken. Im Hintergrund wird die gesamte Aktion für die Presse dokumentiert – eine Berichterstattung über das Experiment, das sich nur einige Wochen zuvor als kritische Sicherheitsprüfung entpuppte.
Ein geplanter Einbruch, der wachrüttelt
Was wie eine riskante Demonstration aussieht, hatte für Gustav Schneider, den IT-Leiter des Unternehmens, ernste Konsequenzen. Als White-Hat-Hacker im Auftrag von Schneider selbst geladen, überraschte das Ausmaß des Erfolgs dennoch beide Seiten. “Ich hätte nie gedacht, dass wir so umfangreich ausgespäht werden könnten”, räumt Schneider ein. Der Umfang der erbeuteten Informationen hätte unter realen Bedingungen ein Desaster bedeutet.
Neue Perspektiven der Sicherheitsstrategie
Nachdem Immanuel Bär und sein Team eine Vielzahl an Informationen unbemerkt sicherstellen konnten, darunter Namen von über 276 Geräten und Zugang zu Zeiterfassungssystemen, verabschieden sie sich höflich vom Unternehmen. Der routinemäßige Umgang mit dem Eindringling spiegelt wider, wie unauffällig der Angriff stattfand. Nicht einmal die Präsenz einer Kamera erweckte Argwohn unter den Mitarbeitern.
Die Schwachstelle: Vertrauen und Offenheit
Bär erkundet das Gebäude weiter, zieht in der Teeküche Druckaufträge aus dem Gerät und durchstöbert weggeworfene Materialien, die wertvolle Informationen enthalten. “Zerknitterte Papiere sind oft die aufschlussreichsten”, kommentiert er. Die physische Sicherheit des Unternehmens war dabei die größte Schwachstelle. Gustav Schneider hatte die Schutzmaßnahmen vor allem auf die digitale Abwehr konzentriert, nicht jedoch auf den physischen Zugang.
Ein Paradebeispiel aus der Praxis
Die Erkenntnisse dieser Sicherheitsprüfung sind für Schneider ernüchternd. Das Vertrauen in die bisherige Sicherheitsinfrastruktur war trügerisch, denn wesentliche Aspekte des physischen Zugangs blieben ungeschützt. Im Gespräch erläutert Bär die strategischen Vorbereitungen: von der Erkundung des Firmengeländes über die Auswertung sozialer Medien bis hin zur fundierten Planung für den Angriffstag. “Wir haben uns intensiv mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut gemacht”, erklärt Bär.
Ein Weckruf für die Zukunft
Diese eindrucksvolle Vorführung zeigt, dass die Sicherung einer Unternehmens-IT nicht ausschließlich digital betrachtet werden darf. Das Wissen um die Balance zwischen technischer Innovation und menschlicher Achtsamkeit stellt dabei eine wesentliche Komponente für den zukünftigen Schutz dar. Der Fall dient als eindringliche Mahnung, Sicherheitsstrategien beständig zu hinterfragen und ganzheitlich zu optimieren, um auch unkonventionelle Bedrohungen erkennen und abwehren zu können.
In der digitalen Arbeitswelt lauern Risiken, insbesondere durch nordkoreanische Akteure, die sich als IT-Profis ausgeben. Diese handeln im Auftrag staatlicher Interessen und nutzen ihr Gehalt zur Finanzierung ihrer Aktivitäten. Unternehmen müssen umfassende Sicherheitsstrategien entwickeln, die von der Rekrutierung über das Onboarding bis zur Überwachung reichen. Regelmäßige Schulungen und Sicherheitsupdates sind essenziell, um Betrug vorzubeugen.
Passwörter sind weiterhin ein zentrales Element unserer digitalen Identität und bergen trotz moderner Sicherheitsmaßnahmen Risiken. Während Passkeys und andere Technologien eine sicherere Zukunft versprechen, bleibt die vollständige Umstellung eine Herausforderung. Es ist entscheidend, auf sicherere Authentifizierungsmethoden umzusteigen, um die stetig wachsenden Sicherheitsbedrohungen effektiv zu bekämpfen.
Phishing entwickelt sich ständig weiter und die Angriffe werden immer raffinierter. Neue Techniken nutzen manipulierte Kalendereinladungen, Plattformen wie ShareFile und täuschend echte Voicemail-Benachrichtigungen. Das Wissen über diese Methoden ist entscheidend, um die IT-Sicherheit zu erhöhen.
Samsung hat zwei neue robuste Mobilgeräte, das Galaxy XCover7 Pro und das Galaxy Tab Active5 Pro, für professionelle Anwender in anspruchsvollen Umgebungen vorgestellt. Beide Geräte sind nach MIL-STD-810H und IP68 zertifiziert, bieten moderne Hardware und Software-Support bis zu sieben Jahre. Das XCover7 Pro verfügt über ein FHD+-Display mit Gorilla Glass, KI-Funktionen und einen austauschbaren Akku. Das Tab Active5 Pro bietet ein 10-Zoll-Display, erweiterbaren Speicher und einen S Pen. Beide Geräte unterstützen Samsung DeX und bieten erweiterte Sicherheitsfunktionen durch Samsung Knox. Die Markteinführung ist für den 28. April geplant.
Zugangsdaten, die versehentlich online gelangen, sind weiterhin ein ernsthaftes Sicherheitsproblem. Der jüngste Secrets Sprawl-Report von GitGuardian zeigt, dass hartecodierte Zugangsdaten nach wie vor eine große Herausforderung in Entwicklerumgebungen darstellen. Millionen von Zugangsdaten werden jedes Jahr öffentlich. Besonders alarmierend ist die Rolle, die KI-Tools und Container-Infrastrukturen bei der Verbreitung dieser Daten spielen.
Die Digitalisierung hat für die zukünftige Bundesregierung höchste Priorität. Der Koalitionsvertrag verspricht umfangreiche Maßnahmen, die sowohl die Modernisierung der Verwaltung als auch den Ausbau digitaler Infrastrukturen und die Verbesserung der IT-Sicherheit umfassen. Unternehmen sollten die geplanten Veränderungen aufmerksam verfolgen, da sie auch wichtige Schnittstellen zur Wirtschaft betreffen.